Monate: Mai 2014

Busreisen, Umwege und ein unaussprechlich cooler Vulkan

Sie setzt sich nie! Wenn eine Person im Bus den Sitzplatz vor einem bezieht, dann setzt sie sich nie – sie lässt sich regelrecht fallen und drückt den Vordersitz noch weitere kostbare Zentimeter, die man nun mal nicht hat, zurück und damit die Halterung des Zeitschriftennetzes vor einem direkt ins Knie. Zum Glück zeigt das Kind hinter einem Erbarmen, hat das Auf- und Zuklappen des Aschenbechers eingestellt und Gefallen daran gefunden, die Lichtblende außer Gefecht zu setzen.

Archivreisen

Die Arbeit in einem historischen Archiv ist hauptsächlich ein Suchen und Entdecken. Ich hatte das Glück in zwei sehr spannenden Städten nach Dokumenten und Fotografien suchen, die ich nicht in den Büchern in Wien finden konnte. Den ganzen Tag über durchforstete ich die langen Listen der Bestände, blätterte in vergilbten Papier und hatte die ganze Zeit über Angst etwas zu übersehen, während ich stundenlang alles fotografiert habe, was  relevant sein könnte. Deswegen muss ich leider gestehen, dass ich weder in Rom noch in Athen das eine kleine geheime Café, den versteckten Club oder den perfekten Aussichtsplatz gefunden habe. Doch die  Archive selbst beherbergen Geschichte, manchmal sind die Gebäude selbst historisch interessant.

Literarisches Inselhopping

Wer außer Petros Markaris zur griechischen Literatur etwas finden möchte, muss entweder erfinderisch suchen oder zeitlich zurückgehen – und stößt dann wahrscheinlich auf Kazantzakis oder auf die Nobelpreisträger Griechenlands: Odysseus Elytis (1979) und Giorgos Seferis (1963). Ich empfehle den Suchenden zwei sehr unterschiedliche Bücher: Die Mörderin von Alexandros Papadiamantis und Die Insel der Vergessenen von Victoria Hislop. Beide handeln vom Leben auf griechischen Inseln – Skiathos und Kreta – und von den schwierigen Lebensbedingungen der Inselbevölkerung Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.