Retrospektive
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Viele innige Grüße

Wenn man die heutigen Möglichkeiten mit seinen Liebsten in Kontakt zu treten betrachtet, dann fällt das Vermissen schwer. Über Facebook, Skype, SMS, Twitter… ist man jederzeit erreichbar und kann sich aus allen Ecken der Welt unkompliziert zu Hause melden. Ganz anders war das zur Zeit dieser Postkarten meiner Großeltern aus den 1940er-Jahren.  

Man schrieb seiner Liebsten bzw. seinem Liebsten Karten und fragte ängstlich: „Wann kehrst du wieder sonniges Glück?“  Die Motive der Postkarten zeigen junge Frauen und Männer mit sehnsüchtigem Blick, die Lippen auf einen Brief gedrückt, in Gedanken bei dem letzten innigen Kuss. Schon recht kitschig, aber zum Valentinstag mögt ihr mir die Nostalgie-Romantik verzeihen.

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„Wann kehrst du wieder sonniges Glück,
Wann werden meinem Herzen,
Der Liebe Freuden neu erstehen,
Nach langen Trennungsschmerzen?“

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„Grüßt mir das blonde Kind am Rhein:
Am Ufer wandelt sie allein,
singt einsam meine Lieder,
und sagt, ich käme wieder!“

postkarten-21Gleich mehrere Botschaften enthält diese Postkarte: „Wirst Du immer treu mir sein? Du bist unverschämt! Ich liebe dich unendlich! Ich hab Angst vor dir? Deine Liebe macht mich glücklich! Verzeihe mir! Ich habe große Sehnsucht nach Dir! Viele innige Grüße und Küsse. Warum so traurig? Wie konntest du mich küssen!“ Wenn das ist verwirrend ist? Wie konnte der Empfänger wissen, welche Botschaft gemeint war?

In diesem Sinne, nehme ich mir für meine nächste Reise vor statt einer schnellen SMS eine Postkarte (mit einem zeitgemäßen Motiv) zu schreiben. Viele innige Grüße!

Du möchtest was dazu sagen? Nur zu!