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Einheimische verraten ihre Lieblingsplätze

oder warum man lieber nicht Angetrunkene nach solchen Lieblingsplätze fragen sollte.

Die Tipps, die mir meine tschechischen Bekannten kurz vor meiner Abreise nach Brno schickte, waren super. Gleich nach unserer Ankunft am Freitag Abend mussten wir nicht lange nach einem Restaurant suchen sondern aßen beim Vietnamesen Go Brno in der Fußgängerzone. Ein kleiner Spaziergang vorbei an Brnos Skurrilitäten – wie dem Reitermonument von Jaroslav Róna von 2015 das von einem bestimmten Winkel aussieht wie ein Phallus, dem Uhrwerk in Form einer Riesenpatrone, den schrägen Türmen beim alten Rathaus oder dem nackten kleinen Mann auf der St.-Jakobs-Kirche – und wir tauchten ein in das Brünner Nachtleben.

Brno (2016)

Wenn man zwischen den Beinen des Reiterstandbildes nach oben schaut

Erster Stopp das PRAHA – Fórum pro Architekturu a média, ein Kulturinstitut mit verschiedenen Veranstaltungen zu Musik, Kunst, Architektur und Literatur. Dort spielte gerade die Band Děti mezi reprákama. Wir verstanden zwar kein Wort, doch war die Atmosphäre locker und die Musik gut. Außerdem war es an der Zeit ein tschechisches Bier zu probieren (z. B. Starobrno).

Als die Band auch noch die letzte Zugabe gespielt hatte zogen wir weiter ins MusicLab. Im ersten Raum ist die Bar, mit Plastik-Vorhang abgetrennt vom Raucherbereich. Weiter hinten liegt die Tanzfläche. Erst saßen die meisten auf orientalischen Teppichen am Boden, nach und nach zogen sie ihre Schuhe aus und tanzten zu der Goa/Trancemusik. Die Deko bestand aus weißen Stoffen, in welche Löcher geschnitten wurden, was dann aussah wie Spinnenweben. An meinen Freunden wurde sogleich eine rituelle Räucherstäbchen-Reinigung vollzogen. Nach einer Weile gewöhnte ich mich an den Sound, wippte mit, doch war ich definitiv zu nüchtern um meine Schuhe auszuziehen und auf dem Teppich ekstatisch hin und her zu wackeln.

Stattdessen unterhielt ich mich mit einer 19-jährigen über ihre ersten vier Tage als Erasmus-Studentin. Sie kam aus Bratislava und hatte bereits Heimweh! Tipps zum Weiterziehen hatte sie keine. Meine Freunde versuchten es bei einem Pärchen. Sie war sehr hübsch aber planlos, er war sehr breit. Keine wirklich zuverlässige Quelle. Die Musik war inzwischen zu Ende, die Gäste setzten sind wieder auf den Teppichboden und schwebten im Räucherstäbchenduft dahin. Vor der Tür trafen wir ein weiteres Pärchen. Während er der Meinung war der beste Club sei der, aus dem wir gerade gekommen waren, versuchte sie uns in einem wirklich kaum vorhandenen Englisch zu erklären wo wir als nächstes hinsollten. Inzwischen ging er davon, meinte er kenne das Mädchen kaum und halte sie für ziemlich verrückt. Fand ich auch. Also auf zum Würstlstand. Hier trafen wir eine Gruppe Mädels, die uns eine Bar rechts, links, dann die zweite Straße rechts und nach der Ecke wieder links,… äh rechts empfohlen. Konnte ich mir nicht merken. Den Tipp hebe ich mir für nächstes Mal auf, denn wiederkommen werde ich bestimmt.

Brno (2016)

Blick auf die St. Peter und Paul Kathedrale

Brno (2016)

Spitze der St. Jacobs-Kirche

Weitere Tipps der Brünner:

Bistro Franz (leckeres Essen mit selbstgemachten Säften)
Super Panda Circus (daran sind wir vorbei gelatscht, weil es kein Schild hatte)
Bar Ktery neexisstuje

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