Autor: Nathalie Soursos

Gut gespitzte Bleistifte in Bosnien

Ein spontaner Roadtrip nach Sarajevo zum Filmfestival? Da konnte ich nicht Nein sagen. Doch was wird mich in Sarajevo erwarten? Prompt kommen mir eine Reihe Vorurteile in den Sinn, von Adidas-Jogginghosen bis zu Grenzen, die man nur mit Geldscheinen im Pass übertreten darf. Vor allem dachte ich jedoch an den Krieg und suchte nach seiner Sichtbarkeit im heutigen Bosnien.

Ich fühle mich immer wie eine Berlinerin,

in Berlin, in Wien und auch auf den Flügen zwischen diesen beiden reizenden Städten“, antwortet mir Stefanie als ich sie fragte, ob sie sich manchmal wie eine Wienerin fühlt. Tatsächlich holte sie vor zwei Jahren Berlin einfach nach Wien. Stefanie hat ein Talent Cafés zu entdecken, die an ihre Heimat erinnern. Dabei ist sie auch schon vor lauter Wohlbefinden im Phil, ihrem verlängerten Wohnzimmer, eingenickt, was ihr aber gar nichts ausmachte. Eine Gelassenheit über deren „Import“ ich sehr froh bin.

Mode-Reisen

Letzte Woche liefen unzählige Models über den Laufsteg auf der Mercedes Benz Fashion Week in New York. Diese Woche laufen sie in London, dann in Mailand und Paris. Ich selbst bin leider nicht dabei, lese aber im Netz über die Entwürfe der Designer, die Streetstyles der Besucher und die tolle Aussicht von den Hotelzimmern der Blogger. Dabei fragte ich mich: Kann man die Fashion Weeks zur modischen  Zimmerreise nutzen?

Viele innige Grüße

Wenn man die heutigen Möglichkeiten mit seinen Liebsten in Kontakt zu treten betrachtet, dann fällt das Vermissen schwer. Über Facebook, Skype, SMS, Twitter… ist man jederzeit erreichbar und kann sich aus allen Ecken der Welt unkompliziert zu Hause melden. Ganz anders war das zur Zeit dieser Postkarten meiner Großeltern aus den 1940er-Jahren.  

Heimweh im Kochtopf

Nirgends schmeckt das Essen so gut wie bei der Mama sagt man (nicht nur in Italien). Gegen mein Heimweh nach dem Ländle hilft leider nur das Nachkochen der Rezepte! Eine Zimmerreise diesmal kulinarisch.

Bahnen ziehen

„Noch heute träume ich vom Training, von Wettkämpfen, von Trainern und schemenhaften Konkurrenten. Schwimmbäder ziehen mich an, alle Schwimmbäder, egal, wie klein oder trüb sie sind. Wenn ich heute schwimme, steige ich ins Wasser, als berührte ich unbewusst eine alte Narbe. Die Bahnen, die ich in meiner Freizeit ziehe, sind die Geister vergangener Wettkämpfe.“ (aus: Leanne Shampton: Bahnen ziehen)

„Läge Wien am Sandstrand zum Mittelmeer,…

wäre der Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ wohl noch eindeutiger und dauerhaft gepachtet“, antwortete mir Christian auf meine Frage, was er aus einem anderen Land importieren würde. Christian ist für mich der ideale Reisepartner für antike Stätten, da er die „alten Steine“ geradezu zum Leben erwecken kann und spannende Anekdoten aus der Geschichte so erzählt, dass man sich wie auf einer Reise in die Vergangenheit fühlt – obwohl man gerade im strömenden Regen durch Athen watet. Hier also ein paar Fragen an einen Wiener, der gerne am Mittelmeer wohnen würde.

Hügelauf und hügelab in Portugal

In letzter Sekunde, bevor die ruckelnde Bahn sich wieder in eine Kurve warf, hielt ich mich an den Haltegriffen fest. Schon sauste die Straßenbahn-Linie 28 weiter durch Lissabon, quetschte sich durch die engsten Gassen, kroch den einen Hügel langsam hoch um den nächsten wieder mit hoher Geschwindigkeit runter zu fahren. Die Fahrt durch die Stadt wird zu einem Achterbahn-Abenteuer: Um Haaresbreite fährt man an den charmanten mit Fliesen verzierten Häusern vorbei, Kinder auf Fahrrädern hängen sich an die Bahn und immer wieder wartet der Fahrer geduldig bis ein den Weg versperrendes Auto weiterfährt.