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Archipiélago de San Blas

Wenn im kalten Januar der Himmel und die Stadt in einem monotonen Grau verschwimmen, dann verweisen die Fotografien aus dem letzten Sommer auf einen längst vergangenen Traum. Die Wärme der Sonne, die Entspannung und Ruhe in der Hängematte und das Gefühl der Schwerelosigkeit beim Blick durch die Taucherbrille. Erinnerungen, die ich mit den San Blas Inseln in Panama verbinde. Ein Blick in eine Welt deren Bilder wir von Desktops, Kalendern, Puzzles, WC-Brillen und von überall sonst kennen, wo man wohl zum Träumen eingeladen werden soll.

Früh morgens wurden wir in Panama Stadt von Jeeps abgeholt. Die Reise und die bevorzugte Insel müssen im Vorhinein gebucht werden, denn die Kunas wollen selbst bestimmen, wie viele Besucher sie auf ihren 57 bewohnten Inseln zulassen. Warnungen machen die Runde man solle Tabletten gegen Reiseübelkeit nehmen, da die Fahrt bis zu den Booten einer Achterbahn ähnle. Am Meer angekommen werden wir auf die Boote verteilt und los geht die holprige Bootsfahrt.

Was wir auf Diablo Island vorfinden erscheint uns unwirklich. Tatsächlich sind wir neben der einheimischen Kuna-Familie fast die einzigen Touristen. Wir bekommen eine einfache Hütte ohne Badezimmer zugewiesen und einen Teller Essen in die Hand gedrückt. Da sitzen wir am weißen Sandstrand auf einer kleinen Insel in der Karibik umgeben von tiefblauem Wasser. Der restliche Tag besteht aus einer kleinen Bootsfahrt zu einer anderen Insel, einem „Pool“ mitten im Meer und einen Schnorchel-Ausflug zu einem Schiffswrack, das direkt vor Diablo Island im Meer liegt.

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Das Leben der Einheimischen bekommen wir nur am Rande mit. Zwei Mal kommt ein Fischer in einem Einbaum-Boot vorbei und verkauft frische Meeresfrüchte und Fische.

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Die Frauen besticken bunte Baumwollstofe (Molas) und knüpfen Perlenbänder. Die Stickereien tragen sie über ihren bunten Blusen als Teil ihrer Tracht. Mit den Perlenbänder umwickeln die Kuna-Frauen ihre Arme und Beine.

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Auf dem Rückweg zum Festland werden wir einfach  zu den Erledigungen der „Chefin“ mitgenommen. Es wird getankt, Wasser aufgefüllt, sie tauscht den neuesten Tratsch mit einer Bekannten und ruft Anweisungen ins Handy. Die ärmlichen Hütten mit den Toilettenhäuschen über dem Wasser, die spielenden Kinder und dazwischen immer wieder die stolzen Kuna-Frauen in ihrer bunten Tracht, dominieren das Bild der Hauptinsel.

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Als wir beim Anlegeplatz abgeladen werden, warten schon die nächsten Gäste und freuen sich auf ein paar Tage Ruhe im Paradies. Auf den San Blas Inseln fühlt man sich nicht als umschmeichelter Tourist, sondern man ist ein geduldeter Gast, der sich dem dortigen Rhythmus anzupassen hat. Das Leben dort ist einfach, es gibt weder Fernseher, noch fließendes Wasser in der Hütte, um zehn wird das Licht auf der Insel ausgemacht. Doch gerade das Gefühl, dass ein Einblick in das Leben der Kuna nicht selbstverständlich ist, macht die Reise auf die San Blas Inseln besonders wertvoll.

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Vielen lieben Dank Susy und Tino für die Panama-Tipps!

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